CBD und Migräne: Ein Blick in die Forschung

CBD und Migräne: Ein Blick in die Forschung

Geschrieben von Zaneta Pacific und geprüft von unserer qualifizierten Expertin Moyra Cosgrove, Leiterin der Ernährungsabteilung bei Naturecan, SENR-registrierte Ernährungsberaterin und Doktorandin an der LJMU

Zusammenfassung:

  • Derzeit gibt es keine Heilung für Migräne.
  • Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Symptome zu lindern.
  • Forscher untersuchen, ob CBD das Potenzial hat, eine Behandlungsmöglichkeit sein kann.
  • Die Ergebnisse der ersten Studien zu CBD und Kopfschmerzen sowie zu CBD und chronischen Schmerzen sehen vielversprechend aus.

Migräne ist ein schmerzhaftes Gesundheitsleiden. Allein in Deutschland sind etwa 18 Millionen Menschen zwischen 15 und 69 Jahren von Migräne betroffen.

Während eines Migräneanfalls kann es zu starken Kopfschmerzen, Müdigkeit, Übelkeit, Sehstörungen sowie Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit kommen.

Da Migräneanfälle zwischen 4 und 72 Stunden andauern und es derzeit keine Heilung gibt, konzentriert sich die Behandlung auf die Vorbeugung und das Management der Symptome.

Könnte CBD das Richtige sein? Und sollte man es näher untersuchen? 

Was ist CBD?

CBD (kurz für Cannabidiol) ist eine von vielen chemischen Verbindungen, die in der Cannabispflanze enthalten sind.

CBD hat keine berauschende Wirkung. Es macht nicht high und sorgt nicht für eine realitätsveränderte Wahrnehmung. 

Stattdessen wird CBD oft als Nahrungsergänzungsmittel von Menschen verwendet, die ihren Körper auf natürliche Weise unterstützen wollen.

Wie wirkt CBD, und was sagt die Forschung?

Es gibt noch viel zu lernen über Cannabinoide, und jeden Tag werden neue Forschungsergebnisse veröffentlicht.

Wir wissen, dass Cannabinoide mit Cannabinoidrezeptoren interagieren und durch diese Interaktion verschiedene Prozesse in unserem Körper beeinflussen.

Cannabinoidrezeptoren sind nur einer von drei Bausteinen des Endocannabinoid Systems; Endocannabinoide und Enzyme sind die beiden anderen.

Endocannabinoide sind Moleküle, die vom menschlichen Körper produziert werden und als Botenstoffe fungieren, die Signale über Cannabinoidrezeptoren im ganzen Körper empfangen.

Es gibt über 20 verschiedene Cannabinoid-Rezeptoren, von denen CB1 und CB2 die bekanntesten sind. 

Die Hauptaufgabe der Rezeptoren besteht darin, verschiedene Prozesse im menschlichen Körper zu regulieren und zu optimieren, um dem Körper und seinen Organen zu helfen, gut zu funktionieren. 

Verschiedene Rezeptoren haben unterschiedliche Aufgaben. CB1-Rezeptoren zum Beispiel, die im Nervensystem in großer Zahl vorhanden sind, spielen eine Rolle dabei, wie das Gehirn Informationen verarbeitet, wie sich der Körper bewegt und wie er Schmerzen empfindet.

CB2-Rezeptoren sind eher dafür zuständig, das Immunsystem zu stärken, und viele von ihnen finden sich in Knochen und Leber.

Studien über Schmerzen, Übelkeit, Stress und Schlaflosigkeit haben einen Zusammenhang zwischen dem Endocannabinoid-System und der Art und Weise, wie unser Körper mit diesen Prozessen umgeht, gezeigt. Die Beziehung zwischen dem Endocannabinoidsystem, CBD und Kopfschmerzen, einschließlich Migräne, ist Gegenstand aktueller Forschung. Obwohl die Ergebnisse nicht schlüssig sind, sind sie vielversprechend, und weitere Forschungen folgen.

CBD und Migräne: Kann es helfen?

Die Assoziation von CBD mit illegalem Cannabis hat den Fortschritt der Forschung bis vor kurzem eingeschränkt.

Diese Stagnation ist einer der Gründe, warum wir nicht genügend Humanstudien über CBD und Kopfschmerzen oder CBD und Migräne haben. Doch was wir haben, zeigt Potenzial.

Forscher arbeiten derzeit daran, die Auswirkungen von Cannabis auf das menschliche Schmerzempfinden zu verstehen.

Eine wissenschaftliche Überprüfung zahlreicher randomisierter klinischer Studien zur Verwendung von Cannabinoiden in der Schmerzbehandlung kam beispielsweise zu dem Schluss, dass die Ergänzung der herkömmlichen Behandlung schwerwiegender Schmerzen durch Cannabinoide sehr vielversprechend ist. 

Eine andere neuere Studie untersuchte, wie sich Cannabis auf Kopfschmerzen und Migräne auswirkt.

Die Forscher wurden durch die Entdeckung inspiriert, dass die Verwendung von Cannabis zur Bewältigung von Kopfschmerzen weit verbreitet ist, auch wenn sie nicht gründlich erforscht wurde. 

Da es immer noch an Forschungsergebnissen mangelt, versuchten die Wissenschaftler, diese Lücke zu schließen, indem sie 12.293 Fälle von Menschen untersuchten, die Cannabis zur Behandlung von Kopfschmerzen und 7.441 Fälle, in denen es zur Behandlung von Migräne verwendet wurde. 

Interessanterweise berichteten die Nutzer über eine fast 50-prozentige Verringerung der Kopfschmerzen und der Migräne nach dem Konsum von Cannabis, das verschiedene Mengen an CBD und THC enthielt.

Es sind jedoch weitere kontrollierte Studien erforderlich, um die Rolle eines einzelnen Cannabinoids bei der Unterstützung von Menschen mit Migräne vollständig zu verstehen, und dazu gehört auch den Zusammenhang zwischen CBD und Migräne zu verstehen.

Chronische Migräne und CBD

Bei manchen Menschen treten Migräneanfälle nur gelegentlich auf, während sie bei anderen regelmäßig auftreten. 

Wenn du über einen Zeitraum von drei Monaten an mindestens acht Tagen im Monat an Migräne leidest und auch an anderen Tagen häufig Kopfschmerzen hast, dann leidest du möglicherweise an chronischer Migräne.

Eine interessante Studie aus dem Jahr 2020 untersuchte, wie CBD Menschen helfen kann, die unter chronischen Schmerzen leiden und derzeit Opioide zur Behandlung verwenden – ein Medikament, das wissenschaftlich erwiesenermaßen unerwünschte Wirkungen hervorruft und abhängig macht.

Die Studie zeigte, dass mehr als die Hälfte der Patienten mit chronischen Schmerzen, die mit der regelmäßigen Einnahme von CBD begannen, ihre Opioide nach achtwöchiger Einnahme reduzierten oder absetzten. Darüber hinaus berichteten fast alle von ihnen (94 %), dass sich ihre Lebensqualität verbessert hat. 

Auch wenn sich diese Studie nicht ausdrücklich auf CBD und Migräne konzentrierte, ist es schwer, nicht optimistisch zu sein, was die potenziellen Vorteile von CBD und die künftigen Erkenntnisse angeht. 

Nicht-Kopfschmerz-Symptome bei Migräne und kann CBD helfen?

Sehr oft dreht sich ein Gespräch über CBD und Migräne ausschließlich um das Thema CBD und Kopfschmerzen. Das ergibt Sinn, denn quälende Kopfschmerzen sind das vorherrschende Symptom für Migränepatienten. Es gibt noch andere Symptome von Migräne, die relativ häufig auftreten, aber nicht oft genug diskutiert werden. 

Nackenschmerzen und Muskelverspannungen gehören zu den Symptomen, die vor, während oder nach einer Migräneattacke auftreten können. Die Schmerzen sind in der Regel nicht annähernd so stark wie bei einer Migräne, aber sie können unangenehm und lästig sein.

Die Anwendung von CBD Produkten wie CBD Salben oder CBD Salbe für Gelenke direkt auf der betroffenen Stelle kann die Entspannung der angespannten Muskeln erleichtern und damit das Gefühl der Steifheit verringern.

Kopfschmerzen vs Migräne

Woran kannst du erkennen, ob du unter normalen Kopfschmerzen und nicht unter einer Migräneattacke leidest? 

Wenn du Kopfschmerzen hast, spürst du höchstwahrscheinlich eine Art Druck. Der Schmerz kann leicht oder stark sein und sich vom Kopf bis in den Nacken oder das Gesicht ausbreiten.

Ein gewöhnlicher Kopfschmerz macht sich vor allem an der Stirn und der Kopfhaut bemerkbar und kann in Richtung Wirbelsäule ausstrahlen.

Migränekopfschmerzen hingegen treten nur auf einer Seite des Kopfes auf, oder eine Seite des Kopfes ist deutlich schmerzhafter als die andere.

Migränekopfschmerzen werden meist von zusätzlichen Symptomen wie Übelkeit, Lichtempfindlichkeit oder einer Steifheit des Nackens begleitet. 

Wenn du unter starken Kopfschmerzen leidest, solltest du mit deinem Arzt sprechen. Nur eine medizinische Fachkraft kann dir eine korrekte Diagnose stellen. 

Andere Möglichkeiten zur Bewältigung von Migräne

Es ist nicht möglich, eine Migräneattacke zu stoppen, wenn sie beginnt. Alles, was du tun kannst, ist, die Symptome in den Griff zu bekommen, abzuwarten und einige Veränderungen in deiner Lebensweise auszuprobieren, die dir helfen könnten, die Häufigkeit und Schwere künftiger Anfälle zu verhindern oder zu verringern. 

Zuallererst ist es wichtig, mögliche Auslöser für die Migräne zu erkennen. Menschen erleben Migräneanfälle auf unterschiedliche Weise, und was für den einen ein starker Auslöser ist, kann für den anderen ohne Folgen bleiben.

Mediziner sind sich einig, dass es zur Vorbeugung von Migräneanfällen beitragen kann, wenn man lernt, Stress effektiv zu bewältigen und gesunde Wege zum Abbau von Spannungen zu finden. Dies ist auch wichtig, wenn du das Gefühl hast, dass der Alltagsstress deinen Schlaf beeinträchtigt. Es ist erwiesen, dass sich Migränepatienten besser fühlen, wenn sie regelmäßig und in ausreichendem Maße schlafen. 

Medizinische Behandlungen

Freiverkäufliche Schmerzmittel sind eine gängige Methode zur Bewältigung von Kopfschmerzen. Manche Migränepatienten versuchen es auch mit entzündungshemmenden Medikamenten oder verschreibungspflichtigen Medikamenten (einschließlich Antidepressiva und Mittel gegen Krampfanfälle). Auch eine Botox-Behandlung ist eine Möglichkeit.

Leider ist es unmöglich zu sagen, welche medizinische Behandlung am geeignetsten ist. Viele Menschen probieren verschiedene Behandlungsmöglichkeiten aus und finden erst nach einigem Ausprobieren die Lösung, die am besten zu ihnen passt.

Achte darauf, dass du alle Behandlungen, die du ausprobierst, zusammen mit der Häufigkeit und Intensität der Migräneanfälle aufzeichnest. Nur so kannst du feststellen, was bei dir wirkt.

Weitere potenzielle Vorteile von CBD

Regelmäßige Migräneanfälle können zu Depressionen oder Angstzuständen führen. Einige frühe Studien weisen jedoch darauf hin, dass CBD, insbesondere in Kombination mit anderen Terpenen und Cannabinoiden, dazu beitragen kann, Angst zu reduzieren.

Die potenziell entspannenden Eigenschaften von CBD könnten Migränepatienten auch bei ihrem Kampf gegen schlaflose Nächte helfen. Ärzte empfehlen Migränepatienten, ihre Schlafhygiene zu verbessern, aber die Unannehmlichkeiten, die während einer Attacke auftreten, können das Einschlafen erschweren.

Wenn du Schwierigkeiten hast, dich zu entspannen und abzuschalten, solltest du dich vielleicht näher mit CBD befassen. Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass CBD zu einer besseren Stress- und Angstbewältigung beiträgt. Ganz gleich, ob du gerade daran arbeitest, deinen Schlaf zu verbessern, oder ob du einfach nur nach einer Möglichkeit suchst, ängstliche Gedanken loszuwerden, du könntest von CBD profitieren.

Wie man CBD einnimmt

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, CBD in deinen Alltag zu integrieren.

Wenn du einen eher nussigen Geschmack magst, solltest du CBD Öl in Betracht ziehen. Es hat eine hohe Bioverfügbarkeit und ermöglicht eine genauere Dosierung.

Wenn du eher eine leckere oder geschmacklose Alternative bevorzugst, bist du vielleicht mit CBD Kapseln oder CBD Fruchtgummis besser bedient.

CBD Produkte haben bei regelmäßiger Einnahme die besten Chancen, das Wohlbefinden zu beeinflussen, aber es wird nicht empfohlen, mehr als 70 mg pro Tag einzunehmen.

Wenn du unter einem steifen Nacken oder Muskelschmerzen leidest, die durch die Migräne verursacht werden, könnten CBD Salben dir helfen, diese Symptome zu lindern.

Mögliche Nebenwirkungen von CBD

CBD kann sicher und wirksam eingesetzt werden. Es wird von den meisten Menschen gut vertragen und scheint weniger schwere Nebenwirkungen zu verursachen als herkömmliche Medikamente. Wenn du dich wegen Migräne bereits in ärztlicher Behandlung befindest und CBD ausprobieren möchtest, solltest du jedoch bedenken, dass CBD mit bestimmten Medikamenten, wie z. B. Antidepressiva, in Wechselwirkung treten kann. 

Andere CBD Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Übelkeit oder Mundtrockenheit. Bei der Einnahme höherer Dosierungen kann es zu Durchfall, Schwäche oder Hautausschlägen kommen, die jedoch bei den empfohlenen Dosierungen eher selten sind. 

Wir empfehlen dir, vor der Einnahme von CBD deinen Arzt zu konsultieren, wenn du bereits Medikamente einnimmst. Überschreite nicht die empfohlene Höchstdosis von 70 mg CBD pro Tag. CBD sollte nicht von Personen unter 18 Jahren, während der Schwangerschaft oder Stillzeit eingenommen werden.

Verursacht CBD Kopfschmerzen?

Kopfschmerzen sind keine Nebenwirkung von CBD. Eine zuvor diskutierte Studie aus dem Jahr 2020 untersuchte Kopfschmerzen als Nebenwirkung des Cannabiskonsums bei Migränepatienten und fand keinen Zusammenhang zwischen beiden.

CBD von vertrauenswürdigen Anbietern erfüllt alle Vorschriften für Anbau, Herstellung und Sicherheitstests. Dazu gehört auch die Sicherstellung, dass keine Verunreinigungen vorhanden sind, so dass unerwünschte Auswirkungen des Konsums vermieden werden.

Wird man von CBD high?

Nein, CBD macht nicht high.

CBD ist ein nicht-berauschendes Cannabinoid und wird weder dein Urteilsvermögen beeinträchtigen noch zu einem Verlust des Kurzzeitgedächtnisses führen. THC ist das kontrollierte Cannabinoid, das mit Rauschzuständen in Verbindung gebracht wird. Du must dir jedoch keine Sorgen machen, wenn du unsere Produkte verwendest, da sie den Vorschriften entsprechen und keinen nachweisbaren THC-Gehalt haben.

Ist CBD legal?

CBD ist in Deutschland und in vielen anderen Ländern Europas legal. Daher können aus Hanf gewonnene CBD Produkte wie Öle, Kapseln, Lebensmittel oder E-Liquids im Vereinigten Königreich verkauft und verwendet werden, solange sie keine nachweisbaren Mengen an THC enthalten.

Worauf du bei CBD Produkten achten solltest

Die CBD Industrie ist immer noch sehr unzureichend reguliert, so dass du dich vor dem Kauf von CBD Produkten genau informieren solltest.

Hier sind einige Dinge, auf die du beim Kauf von CBD Produkten achten solltest:

  • Kaufe Produkte, die aus biologisch angebautem Hanf hergestellt werden.
  • Suche nach Marken, die ihre Produkte in unabhängigen Laboren testen lassen
  • Halte dich von Marken fern, die falsche medizinische Behauptungen aufstellen
  • Vermeide Produkte mit illegalen Mengen an THC

Zum Mitnehmen

  • Erste Studien deuten darauf hin, dass CBD bei der Behandlung von Symptomen im Zusammenhang mit Migräneanfällen hilfreich sein kann.
  • CBD kann zu besserem Schlaf und weniger Angstzuständen beitragen – häufige Migräneauslöser.
  • Menschen, die wegen Migräne behandelt werden, sollten ihren Arzt konsultieren, bevor sie CBD Produkte einnehmen.
  • Die aktuellen Studien sind vielversprechend genug, um die weitere Erforschung von CBD als potenzielles Mittel zur Behandlung von Migränesymptomen zu fördern.

Quellen



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